Diensttagebuch Hans Frank: 04.03.1944
Besprechung und Rede
[Rede Franks auf der Arbeitstagung der Redner des Arbeitsbereichs Generalgouvernement der NSDAP. Frank geht u. a. auf die Lage an der Ostfront, den Bombenkrieg und die Kriegsaussichten ein, betont die Rolle der Partei im GG und erklärt:]
Parteigenossen und Parteigenossinnen! England befindet sich in demselben Maß wie Deutschland 1918 in einer inneren Führungslosigkeit. Da glaubt nun vielleicht jemand, daß sich ein Mann wie Stalin mit diesem Geschmeiß, diesem Börsianerklüngel ernsthaft abgibt? Wir können dazu nur sagen: An Polen ist England bereits gescheitert. Polen soll als Sowjetpolen an Moskau ausgeliefert werden, Finnland ist das nächste Land. Wenn wir Finnland nicht halten, England und Amerika werden es nicht halten. Auch Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland würden auf die Dauer nicht Widerstand leisten können. Und glauben Sie, daß ein Schweizer oder Schwede Widerstand leisten könnte? Warum muß der Nationalsozialismus heute Europa gegenüber Herrn Stalin vertreten? Wir allein sind eben auch bei uns innerpolitisch fertig geworden mit denen, die Politik als Geschäft aufgezogen hatten. Deshalb können auch nur wir diese stahlharte Front abgeben, die allein imstande ist, gegen Moskau anzutreten.
Darüber und dahinter sitzt natürlich der Jude. Es ist sein Spiel, seine Kraft, seine Energie. Stellen Sie sich die jetzige Situation des Generalgouvernements vor, wenn wir noch wie im Jahre 1939 eineinhalb bis zwei Millionen Juden im Lande hätten. Entsinnen Sie sich, welch grauenhaft schweren Aufgabe [sic!] man sich unterziehen mußte, um das Judenproblem im Generalgouvernement zu lösen. Wenn heute da und dort ein Wehleidiger mit Tränen in den Augen den Juden nachtrauert und sagt, ist das nicht grauenhaft, was mit den Juden gemacht worden ist, dann muß man den Betreffenden fragen, ob er heute noch derselben Meinung ist. Wenn wir heute diese zwei Millionen Juden in voller Aktivität und auf der anderen Seite die wenigen deutschen Männer im Lande hätten, würden wir nicht mehr Herr der Lage sein. Wir hätten Sabotage im Lande, daß wir uns nicht mehr retten könnten. Das ist auch ein Erfolg des Nationalsozialismus, denn damit wäre niemand im Leben fertiggeworden. Nur weil wir im Jahre 1919 mit dem Antisemitismus begonnen haben, haben wir die Kraft gefunden, ihn zwanzig Jahre später in die Tat umzusetzen. Daß dies den Juden in der Welt nicht paßt, damit haben wir von vornherein gerechnet, das ist uns aber gleich. Die Juden sind eine Rasse, die ausgetilgt werden muß; wo immer wir nur einen erwischen, geht es mit ihm zu Ende.
[Frank hebt die Differenzen zwischen den Alliierten hervor und weist abschließend auf die Bedeutung Hitlers hin.]